Die Behindertenschule ist neben der Ambulanz das erste Gebäude, welches im Rahmen des RTSoH-Projektes gebaut und in 2006 übergeben wurde. Es gibt keine vergleichbare Einrichtung für behinderte Kinder – oder wie in Kenia treffender „Special Needs Kids“ genannt – im Einzugsgebiet von Kisumu, der drittgrößten Metropolregion Kenias. In 2008 haben wir das Special Needs Unit (SNU) mit zwei weiteren Klassenzimmern ausgebaut.

 

 

Special Needs Kids wurden in Kenia oft versteckt und nahmen am öffentlichen Leben so gut wie nicht teil. Das änderte sich mit unserer Special Needs School: Waren früher die Eltern der behinderten Kinder noch stigmatisiert und voller Scham, sind heute – nur wenige Jahre später – die gleichen Eltern voller Stolz und Freude über die Lernfortschritte ihrer Kinder. Die Schule hat daran einen wesentlichen Anteil.

Diese Kinder sind oft weiterhin benachteiligt, denn die Familie investiert natürlich zunächst in ihre „gesunden“ Kinder, da sie eine größere Chance haben zu Überleben bzw. zum Wohlergehen der Familie beitragen zu können. Für einige Special Needs Kids haben wir deshalb Patenschaften eingerichtet – für einen Chancenausgleich. Bewusst nur in kleinem Rahmen. Denn wir sind der Überzeugung, dass die Tragfähigkeit eines Projektes nur dann gegeben ist, wenn der operative Betrieb vor Ort grundsätzlich finanziell selbst geleistet wird.

 

 

Derzeit besuchen rund 100 Schüler diesen Teil der Schule. Jedes Kind wird individuell gefördert und nach Möglichkeit in den Unterricht der „regulären“ Schulklassen integriert. Nicht nur im Unterricht, sondern auch in den Pausen ist gelebte Inklusion zu beobachten. Das hat Besucher, die in Deutschland in diesem Bereich arbeiten, sehr begeistert. Eine Teilnehmerin der Reise im Jahr 2016:

„Hier wird Inklusion in
einer Art und Weise gelebt,
von der wir in Deutschland
noch weit entfernt sind.“